Rezension zu: Sommerküsse in Sevilla (Sigrun Dahmer)

 

Sommerküsse in Sevilla – ein Buch, mit dem ich nicht warm geworden bin. Mia ist nach Sevilla zurückgekehrt, um dort für eine Weile zu arbeiten und vielleicht auch einen beruflichen Neuanfang zu wagen. Vor acht Jahren lebte sie schon einmal als Au-pair dort. Damals begegnete sie Rafa, den sie nie vergessen konnte, obwohl der Kontakt abgerissen ist. Und jetzt, zurück in Sevilla, auch ein wenig eine Flucht aus ihrem als trist empfundenen Leben in Köln, will sie Rafa wiedersehen und macht sie auf die Suche. Über die Suche nach einer Wohnung trifft sie Rafa wieder und muss erkennen, dass er sich verändert hat. Zugleich ist da aber auch ihr gegenwärtiger grimmiger Chef Gonzalo, der sie mehr und mehr in seinen Bann zieht.

Eine schöne Geschichte, die viel Erzählpotential hat, nur die Art der Erzählung hat mich nicht erreicht. Was ich gut und immer wieder spannend fand, das waren die jedem Kapitel vorangestellten Zitate aus dem Psychologieratgeber und die dann im Kapitel hergestellten Bezüge zum jeweiligen Zitat. Das hat mich auch irgendwie lesend bis zum Schluss in der Geschichte festgehalten. Auch viele der Formulierungen und Dialoge fand ich richtig gut. Aber dann gab es an vielen Stellen diese inhaltlichen Sprünge oder Brüche, die oft wirkten, als wäre beim Kürzen von Text die Überleitung zum Gesamtzusammenhang verloren gegangen. Ein Beispiel, weil es tut mir leid, dass ich nur bei drei Sternen für dieses Buch enden werde: Mia flüchtet in ihr Schlafzimmer als Sophia und ihr Mann sie in Köln mit ins La Bodega nehmen wollen. Dann kommt ein Satz „Wie zu erwarten, enterte sie weniger als gefühlte zwei Minuten später mein Schlafzimmer.“ Bei der als resolut dargestellten Sophia erwartet man jetzt eine lustige Szene a la welches Kleid passt am besten. Nur nach dem eben zitierte Satz folgt übergangslos „ Furiengleich bugsierte sie Lukas und mich erst auf den Hausflur hinaus und nach kurzer Autofahrt…..“. Wie erwähnt, solche Stellen gibt es viele und ich empfand es lesend als „Stolpersteine“, weil es mich jedes Mal aus dem Lesefluss herausgeholt hat und ich an zu blättern angefangen habe, was ich möglicherweise überlesen habe könnte. Von daher: in der Geschichte steckt viel Potential, aber ich bin letztendlich am Schreibstil ein Stück weit gescheitert, dahingehend, dass ich mich lesend nicht wohl gefühlt habe.

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