Rezension zu: Wiedersehen in Little Falls (Karin Bell)

Das Buch "Wiedersehen in Little Falls" von Karin Bell ist der Band 3 der Reihe um die drei Brüder Clayton, Cole und Chase. Dieses Mal erwischt es Chase. Isabella besucht ihre Großeltern; die Großmutter betreibt den Buchladen in Little Falls und sie will einen Buchclub aufziehen. Chase und Isabella sind sich bereits in Kindertagen im Buchladen über den Weg gelaufen, als Chase das Kuchenbuffet bei einer Lesung wichtiger war, wie das Zuhören bei einer Geschichte, die vorgelesen wurde. Und das ist wohl bis in die Gegenwart so geblieben, das Chase Bücher eher meidet, außer es sind Fachbücher. Isabella dagegen ist zu einer bekannten Autorin von "Dark-Romance"-Literatur geworden. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, als sie sich sechszehn Jahre nach dem ersten Treffen wieder begegnen.

Die Geschichte ist schön geschrieben und ich habe den Band 3 auch unter dem Aspekt gelesen, dass ich erfahren wollte, wie es mit den Chase Brüdern weitergeht. Überhaupt wollte ich wissen, was in Little Falls weiterhin passiert. Das ist gelungen, d.h. ich fühle mich wohl unterhalten und darüber informiert, was in der liebevoll beschriebenen Kleinstadt so alles vor sich geht. Die Bewohner sind einfach allerliebst beschrieben und fast ein Kennenlernen wert, gäbe es sie wirklich.

Das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung von mir, weil der Gesamtzusammenhang der drei Bücher passt und Band drei die beiden Vorbände auf seine Weise abrundet. Jeder Band kann aber auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden.

Und wie schon erwähnt, die Handlung ist gut und auch in sich schlüssig erzählt. Nur es gibt ein Aber: die Liebesgeschichte zwischen Chase und Isabella "zündet" irgendwie für mich nicht! Zu Beginn, wird durch eine Unterhaltung von Isabellas Großeltern Josephine und Jonathan angedeutet, dass es zwischen Isabella, der Bücherliebhaberin und Chase, dem eher Bücherferneren, gerade wegen dieser Diskrepanz "Zündstoff" geben wird. Josephine will die beiden verkuppeln. Ich habe aufgrund dieser Ankündigungen erwartet, dass zwischen Chase und Isabella die Wortgefechte nur so hin- und her fliegen und eine knisternde Spannung entsteht. Nur als dann Chase Isabella irgendwann einfach gesteht "Ich habe mich in dich verliebt." und auch  küsst, hatte ich das Gefühl, die Entwicklung bis dahin überlesen zu haben. Oder wie schon formuliert: die Liebesgeschichte "zündet" nicht richtig, sie verläuft so ruhig und fast ein wenig "abgeklärt", daran ändert auch das "Blankziehen" von Chase während des Fotoshootings für den Kalender nichts.

Ich glaube, es hängt von der Erwartungshaltung ab, mit der man die Geschichte liest. Wenn man eine schöne Geschichte mit netten und liebevoll entwickelten Protogonisten und Nebenfiguren lesen will, dann ist "Wiedersehen in Little Falls" genau richtig. Erwartet man "fetzige" Dialoge zwischen den beiden Protagonisten und mitreißende Momente, dann ist man eher ein wenig ernüchtert, auch wenn die Geschichte insgesamt gut entwickelt ist. Was mir gefehlt hat, das ist so was wie lesend die prickelnde Spannung zwischen den Protagonisten zu spüren, die sich zunehmend aufbaut, um sich irgendwann silvesterfeuerwerkmäßig in einem "Ich liebe Dich" zu entladen. Diese Form der Erwartung beim Lesen bleibt unerfüllt. Aber insgesamt ein schönes Buch, dass sich zu lesen lohnt, wenn man wissen will, wie es in Little Falls weitergeht. Auch einen vierten Band würde ich lesen, wenn es einen geben wird…..

 

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