Rezension zu: (K)ein Kuss unter dem Mistelzweig (Lili Eden)

Vielleicht passt der Satz "was sich liebt, das neckt sich", wobei Yuna und Tristan aus Kindertagen eher durch eine Hassliebe verbunden zu sein scheinen: Tristan ärgerte Yuna, Yuna ärgerte Tristian und erst als Tristan zum Studieren weggeht, verlieren sich ihre Wege, um sich dann fünf Jahre später wieder zu kreuzen. Die (Liebes-)Geschichte der beiden wird von 2014 bis 2019 oder vielmehr 2020 erzählt, indem die beiden immer an Weihnachten wieder aufeinander treffen. Das ist auch nicht schwer, wohnen doch die Eltern der beiden nach wie vor Grundstück an Grundstück nebeneinander. Und stellen beide 2014 fest, dass sie nach wie vor wohl eher wie Feuer und Eis zueinander stehen, so scheinen sich die gegensätzlichen Elemente langsam anzunähern.

Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die die klassischen Pfade verlässt, vor allem in dem, wie Yuna als Charakter dargestellt wird. Sie ist eine starke, unabhängige Frau, die auch einen ungewöhnlichen Weg in Kauf nimmt, um ihr berufliches Ziel zu erreichen. Tristan als Charakter macht eine Wandlung durch, vom eher snobistischen Typen hin zu einem brauchbaren Kumpel. Spannend den beiden in ihrer Annäherung lesend zu begegnen. Und auch die anderen Personen in der Geschichte wie Tristans Bruder Konstantin und seine Freundin Elise geben der Handlung ihren Schliff.

Ich mag das Buch, die Geschichte und den Schreibstil und ich vergebe auch eine klare Leseempfehlung. Ein schöner Weihnachtsroman, wenn auch ein klein wenig der etwas anderen Art.

Aber zwei "Aber´s" füge ich an: in dem Leseexemplar, das ich hatte sind (leider) noch etliche Rechtschreib- und/oder Tippfehler enthalten; sollte es die Endversion sein, dann ist es etwas schade, ist es nur die Vorversion, dann bitte noch mal eine Rechtschreibkontrolle drüber schicken.  Und das zweite Aber beruht auf meiner ganz persönlichen Interpretation: ich finde es zum Ende hin nicht konsequent, das Yuna gegen Tristan bei den Joggingrunden gegen Tristan verliert. Hier hätte ich mir persönlich - aufgrund der Entwicklung der beiden Charaktere - zumindest einen Gleichstand gewünscht, d.h. das keiner gewinnt oder es gäbe die Joggingläufe nicht, denn indem Yuna gegen Tristan verliert, wird ihre Position in der Gesamtwahrnehmung zum Ende hingeschwächt/untergraben. D.h. es wirkt so, als würde Yuna in der Beziehung dann doch wieder eine "Unterordnung" erfahren. Gut, es ist meine Interpretation des Gelesenen, aber auch nach ein paar Tagen Abstand, verliert sich der Eindruck nicht. Man muss es aber selber lesen, um zu verstehen, was es mit den Joggingrunden auf sich hat. Ich habe mit mir gerungen, ob ich deswegen einen Stern abziehe, es aber insgesamt doch bei fünf Sternen belassen, weil die Geschichte im großen ganzen lesend mitnimmt……...

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