Rezension zu: Alles, was ich an dir liebe (Sajni Patel)

Spannend wie sich Liya und Jay kennenlernen – eine scheinbare Flucht aus einer „Sache“ ist der Anfang einer anderen „Sache“. Liya will endlich dem immer wieder kehrenden Verheiratungsversuchen ihres Vaters entkommen, flüchtet von einem arrangierten Abendessen und läuft Jay in die Arme und über den sprichwörtlichen Haufen. Jeder der beiden hat seine ganz speziellen emotionalen Verletzungen aus der Vergangenheit und aus einem überaus „kratzbürstigem“ Beginn entsteht eine Annäherung. So die inhaltliche Kurzvariante.

Es ist kein klassischer Liebesroman und doch vor dem Hintergrund der kulturellen Verschränkungen eine klassische Liebesgeschichte, gewürzt mit dem klaren Ringen um Selbstbestimmung. Liya – unnahbar, abweisend, stark, selbstbewusst - kämpft für ein unabhängiges Leben als Frau und Jay – familienbezogen, noch tradierter im Denken - muss sich aus den familiären Verschränkungen lösen. Ein roter Faden führt durch die Geschichte hindurch und durch Bezüge zurück in die Vergangenheit wird sehr gut nachvollziehbar, warum sowohl Liya wie Jay „so drauf sind, wie sie es sind“. Die Erzählung wird abwechselnd aus der Perspektive von Liya und Jay erzählt. Beides sind gegensätzliche Charakter und doch ziehen sie sich irgendwann an. Während der Geschichte beginnen sie aneinander und mit einander zu wachsen. Interessant wie kulturelle Themen und Problematiken indischer Traditionen aufgegriffen und entwickelt werden. Ein ganzes Stück weit gelingt es einen Eindruck von indischer Kultur und deren Werten zu gewinnen, vor allem auch weil die Geschichte überwiegend in Housten und damit in den USA spielt; das Ganze wird also auch vor dem Hintergrund kultureller Tradition im Nichtmutterland gespiegelt. Auf der einen Seite erleben wir moderne Offenheit, auf der anderen Seite althergebrachte Traditionen. Das Buch ist unterhaltsam, ein paar Anklänge an „Bollywood“ strömen hinein, vor allem in den Dialogen zu finden.

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