Rezension zu: Das dunkle Herz des Earls (Michelle Willingham)

Titel der Rezension „Lily und Matthew - stark, unabhängig und für einander bestimmt“ / 5 Sterne

Was für eine Geschichte: der Liebste kehrt aus Indien zurück, gefoltert und mit einer sehr lückenhaften Erinnerung; Lily will Matthew nicht aufgeben, er ist die Liebe ihres Lebens und sie hat standhaft auf ihn gewartet, während zweier langer Jahre. Im Bestreben ihm zu helfen, ihn zu unterstützen wieder im Alltag Fuß zu fassen, entfernen die beiden sich erst einmal meilenweit von einander als Matthew in Wahnvorstellungen verfangen, Lily nicht gut behandelt. Doch Matthew will sein Fehlverhalten nicht sein Leben bestimmen lassen und kämpft sich weiter in den Alltag zurück, beginnt seine Güter wieder zu verwalten und auch Lily nähert sich wieder an..

Doch dann kommen die Geister der nahen und fernen Vergangenheit zurück: spannend, aufrührend und ab hier die Empfehlung sich dem Fortgang der Geschichte lesend selber zu nähern.

Die Geschichte ist gut beschrieben, liest sich leicht und in einem Stück - an sich will man gar nicht so recht aufhören und am besten das Buch in einem Zug weiterlesen. Es gibt die Erzählung in der Gegenwart und eingeschoben Rückblenden auf die Zeit von vor zwei Jahren. Zudem gibt es pro Kapitel immer einen leichten Erzählschwerpunkt, d.h. mal liegt er mehr auf Lilys Seite und mal mehr auf Matthews Seite. Und man benötigt auch nicht den Vorband („Eine Braut für den Earl“) um sich in dieser Geschichte voll und ganz lesend wohl zu fühlen.

Die Protagonisten werden gut beschrieben und auch die weiteren Beteiligten der Geschichte fügen sich dazu. Man kann sich die Personen gut vorstellen und auch die Umgebung in der alles spielt. Der Aufbau der Geschichte ist schlüssig und hat ein angenehmes Erzähltempo. Interessant auch die Seitenstränge der Geschichte, die kleinen lustigen Momente, wie die Wette von Lady Castledon und Lady Wolcroft und dramatisch auch als die Geister der Vergangenheit wieder auftauchen.

Wer Liebesgeschichten im Gewand historischer Romane mag: hier ist eine, die man lesen sollte.