Rezension zu: Liebe, Schnee und Pflaumenlikör (Romana Stauffer)

 

Lizzy und Hannah, zwei Freundinnen aus Berlin, verbringen die Weihnachttage in einem Chalet in den Schweizer Alpen, das Hannah Eltern gehört. Hannah hatte Lizzy mitgenommen, weil deren ungetreuer Ex sie betrogen hatte und Lizzy damit erst einmal genug von den Männern hat. Aber sie hat die Rechnung irgendwie ohne den schnuckeligen Skilehrer Joel gemacht, der auch mit in Chalet wohnt, weil alle anderen Quartiere ausgebucht sind. Immer wieder laufen sie sich, durch die räumliche Nähe über den Weg, nicht nur im Chalet, sondern auch im Skigebiet und der belebten Skibar am Berg.

Die Geschichte ist schön entwickelt, in sich strukturiert und wird abwechselnd aus der Sicht von Lizzy und Joel erzählt. So folgen wir lesend mal der Sichtweise und den Gedanken von Lizzy und Joel. Dadurch werden die verschiedenen Perspektiven und auch die persönlichen Schicksalsmomente, die jeder zu tragen hat, gut nachvollziehbar. Ist es bei Lizzy das Thema Vertrauen wieder fassen in Menschen, so ist es bei Joel eher das Vertrauen wieder fassen, in das Leben an sich.

Die Protagonisten – Lizzy und Joel – wie auch die Nebenfiguren – Hannah, Mona, Killian und Joans, die bestimmt noch eigene Geschichten bekommen, sind gut beschrieben. Man folgt ihnen lesend gerne, wohin sie sich auch begeben und was sie erleben. Manches an der Geschichte ist vorhersehbar, aber zum einen ist es so geschickt verpackt, dass manche der Situationen urkomisch geraten ist und zum anderen gehört es irgendwie auch dazu. Ich habe mehr wie einmal herzlich lachen müssen. Und wenn auch diese vorhersehbaren Momente in der Geschichte existieren, so bedarf es ihrer doch gerade, um die überraschenden und unvorhersehbaren Wendungen zu schaffen, wodurch die Lebendigkeit entsteht.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir, ist flott, nimmt mit, macht nachdenklich und lässt einen in mancher Szene empfinden, wie wenn man dabei ist und das nicht nur lesend. Die Beschreibung der Schweizer Berglandschaft im Winterschnee schafft Atmosphäre und man möchte irgendwie seinen Sachen in den Koffer werfen und dorthin aufbrechen.

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